Man muss sich das mal vorstellen: die
Deutschen degradiert zu einem Volk von Kleinwagenfahrern.
"Degradiert" - dieses Wort ist dem bayerischen Wirtschaftsminister
Erwin Huber nicht zufällig eingefallen.
Wer degradiert wird, erleidet einen
Ehrverlust. Er sitzt dann quasi im selben popeligen Wagen wie
Franzosen und Italiener. Und das alles nur, weil die EU-Kommission
der Meinung ist, deutsche Autos hätten irgendetwas mit dem
Klimawandel zu tun. Haben sie natürlich auch.
Die deutsche Auto-Industrie ist in der
fatalen Lage, dass sie im Wesentlichen genau die Fahrzeuge
produziert, die ihr kurzfristig den größten Erfolg
bringen, mittelfristig aber auf dem globalen Markt kaum mehr
abzusetzen sind.
Die großen Hubräume sind noch ein
Verkaufsschlager, werden bald aber nur noch Nischenprodukt sein.
Nicht nur in Kalifornien, auch in Japan und auf dem gewaltigen
Zukunftsmarkt China schreibt der Staat Verbrauchsnormen vor, die
ein guter Teil der deutschen Flotte verfehlen wird.
Das sind schlechte Aussichten: Die deutsche
Autoindustrie hat den Katalysator seinerzeit verzögert, den
Dieselrußfilter genauso verschlafen wie das Hybridfahrzeug,
und jetzt sitzt sie zusammen mit den Herstellern der amerikanischen
Schlitten auf der Klimasünderbank.
Und die deutschen Autofahrer? Die müssen
nun lernen, dass kleinere Autos ihren Besitzern durchaus Ehre
machen können. Es ist für viele eine neue Erfahrung:
Nicht das Von-Null-auf-Hundert-in-soundsoviel-Sekunden, sondern das
Fünf-Liter-auf-hundert-Kilometer weckt den Neid der anderen.
Dann hätte die Brüsseler Kommission endlich geschafft,
was sich die deutschen Politiker nie und nimmer getraut
hätten.