"Das ist schon ein großer Schritt",
sagt Eva-Maria Streier und lobt die Bundesregierung. Die 609
Millionen Euro, mit denen der Bund seinen Etat für Forschung
und Bildung gegenüber dem Vorjahr aufgestockt hat, seien ein
gutes Zeichen. Die Pressesprecherin der Deutschen
Forschungsgemeinschaft (DFG) zeigt sich zufrieden: "Wir merken
schon seit einiger Zeit, dass das Thema Forschung in den
Köpfen der Politiker angekommen ist."
Dritter Platz
9,6 Milliarden Euro hat der Bund laut Bundesbericht Forschung
2006 (
16/3910 ) im vergangenen Jahr in Forschung und
Entwicklung investiert. Gut 88 Prozent davon gingen wie in den
Jahren zuvor in die zivile Forschung, davon der größte
Anteil an Trägerorganisationen wie die DFG und an
hochschulbezogene Programme. Verglichen mit den USA, Kanada,
Frankreich, Großbritannien und Japan liegt Deutschland mit
seinen Ausgaben von 0,76 Prozent des Bruttoinlandsproduktes im Jahr
2005 an dritter Stelle hinter den Vereinigten Staaten (1,08
Prozent) und Frankreich (2004: 1,02).
Innerhalb der EU gehört Deutschland zu
den Spitzenreitern in Bezug auf staatlich finanzierte Forschung und
Entwicklung. Doch die Regierung hat ein ehrgeiziges Ziel: 2010
sollen drei Prozent des Bruttoinlandsproduktes für Forschung
und Entwicklung bereitstehen. Der Bund sei auf einem guten Weg,
"jetzt sind die Länder und die Wirtschaft gefordert", sagte
Bundesforschungsministerin Annette Schavan (CDU), als sie den
Bericht präsentierte. Nach dessen vorläufigen Zahlen
haben die Länder 2006 nicht mehr als im Jahr davor investiert.
Eva-Maria Streier bestätigt das Problem. So seien die
Länder nach der Föderalismusreform allein für die
Hochschulen zuständig. Doch sei es schwierig, 16
unterschiedlichen Verhandlungspartnern "einheitliche Summen
abzuringen". Die Wirtschaft müsse ebenfalls mehr investieren.
"Drei Prozent können nicht durch den Staat allein erreicht
werden."