"Musste man in gewissem Maße Diener des Staates sein, um überhaupt Widerstand zwischen den Zeilen leisten zu können?" Diese Frage zieht sich als Leitmotiv durch Band 8 der Schriftenreihe der Forschungsgemeinschaft 20. Juli 1944. Unter dem Titel "Diener des Staates oder Widerstand zwischen den Zeilen" thematisieren Wissenschaftler die Rolle der Presse während der NS-Diktatur.
Journalisten, die damals nach Grundsätzen der Meinungs- und Pressefreiheit berichten wollten, mussten ins Exil gehen. Circa 2.000 Publizisten wählten nach dem 30. Januar 1933 diesen Weg. Dennoch existierte im "Dritten Reich" die Presse weiter. Der Großteil der Medien diente jedoch dem "Führer als Adjutant des Wortes".
Die Beiträge im Sammelband dokumentieren einen Kongress, der sich im Jahr 2005 mit verschiedenen Aspekten der gleichgeschalteten Presse von 1933 bis 1945 beschäftigt hat. Die wissenschaftliche Perspektive macht das "Schmökern" schwierig, ermöglicht aber fundierte Einblicke in die Lebenswirklichkeit der NS-Zeit. Aufsätze, die 75 Jahre nach der Machtübernahme Hitlers gut in die Zeit passen.