Nicht erst mit der "Festung Europa" wurden Migration und Integration zu politischen Dauerthemen - dennoch hat man auf eine umfassende Darstellung lange warten müssen. Um so besser, dass jetzt ein gewichtiges Werk die Lücke schließen kann - vier Herausgeber, drei Redakteure und fast 250 Autoren waren an der Entstehung der "Enzyklopädie Migration in Europa" beteiligt.
Einer knappen theoretischen Ausführung folgen gut strukturierte historische Länder- und Regionenberichte. Zentral aber sind die alphabetisch geordneten Texte über Migranten - von den ägyptischen "Sans-Papiers" in Paris über die "Displaced Persons" nach dem Zweiten Weltkrieg bis zu den Zyprioten in Großbritannien. Große Gruppen wie die türkischen "Gastarbeiter" oder die deutschstämmigen Aussiedler in der Bundesrepublik treffen auf "Exoten" wie afrikanische Profi-Fußballer.
Die Beiträge untersuchen den Weg der Menschen von der alten in die neue Heimat und die Bedingungen für ihre erfolgreiche Integration. Fazit: Zuverlässige Informationen in kompakten, gut lesbaren Texten in einem ansprechend aufgemachten Band.
Enzyklopädie Migration in Europa.
Wilhelm Fink, Paderborn 2008; 1.150 S., 78 ¤