Die Stiftung Wissenschaft und Politik (SWP) in Berlin gilt in Fragen der internationalen Politik als die bedeutendste Denkfabrik in Deutschland. Das außeruniversitäre Institut mit rund 150 Mitarbeitern, darunter ein halbes Hundert Wissenschaftler, ist insbesondere für Bundestag und Bundesregierung ein Dialogpartner. Obwohl vom Bund mit jährlich 10 Millionen Euro finanziert, legt es Wert auf unabhängige Expertise. Albrecht Zunker, viele Jahre stellvertretender Direktor des Instituts, hat eine ungemein materialreiche Geschichte der SWP vorgelegt.
1962, in der Hochzeit des Kalten Krieges, gegründet, waren nicht zuletzt deutsche Interessen gegenüber dem Bilateralismus der Supermächte deutlich zu machen. Mittlerweile hat sich das Umfeld der internationalen Politik grundlegend gewandelt. Das sowjetische Herrschaftssystem ist zusammengebrochen, aber anfängliche Hoffnungen auf eine "Friedensdividende" zerstoben bald. Vielmehr häuften sich weltweit die Konflikte, ob auf dem Balkan, in Afrika, in Nahmittelost und darüber hinaus. Die SWP ist also mehr denn je gefragt.
Stiftung Wissenschaft und Politik (SWP).
Berliner Wissenschafts-Verlag, Berlin 2008; 341 S., 39 ¤