33Kreuze und 25 Euro sind bald der Weg zum nationalen Glück. Ab Anfang September kommt er, der bundeseinheitliche Führerscheintest für wissende Deutsche in spe. Nach 33 Fragen (und halb so vielen richtigen Antworten) darf der Ex-Türke sich ebenso deutsch fühlen, wie der ehemalige Grieche, kann der vormalige Pole sich endlich ganz und gar heimisch fühlen in deutschen Landen.
Nach dem 2:0 Deutschlands gegen Polen forderte jüngst der ehemalige polnische Vize-Bildungsminister Miroslaw Orzechowski in einem Brief an Präsident Lech Kaczynski, Sportlern mit doppelter Staatsbürgerschaft, die nicht in der polnischen Nationalmannschaft spielen, die polnische Staatsbürgerschaft zu entziehen.
Wie wäre es da konsequenterweise mit einem polnischen Doppelstaatsbürgerschaftstest für länderübergreifende Sportstars? Mit Fragen wie: "Sie schießen ein Tor für das deutsche Fußballnationalteam in einem Spiel gegen Polen. Wie verhalten Sie sich?": a) Sie jubeln ausgelassen und reißen sich ihr Trikot vom Leib; b) Sie jubeln inwendig, zeigen jedoch äußerlich keine Reaktion; c) Sie beginnen herzzerreißend zu weinen, hüllen sich in Sacktuch und streuen Asche auf Ihr Haupt. Zweifellos: die einzig richtige Antwort ist letztere.
Lukas Podolski hätte höchstwahrscheinlich b) angekreuzt. Leider völlig falsch: Setzen, sechs und her mit dem polnischen "Doppelpass".
Miroslav Klose hingegen dürfte seinen Zweitpass wohl behalten. Auf die Frage: "Wie viele Tore dürfen Sie als deutsch-polnischer Nationalstürmer in einem Spiel gegen Polen schießen?" hätte er stets die richtige Antwort parat.
Brav, Miro, keine Tore, aber dafür Teilzeitpole auf ewig. Vom Namensvetter Miroslaw mit den tollen Ideen persönlich garantiert. Dumm nur, dass die drei in Polen geborenen deutschen Kicker allesamt nur die deutsche Staatsbürgerschaft besitzen.