VERKEHR Wie es scheint, bekommt der Berliner Hauptbahnhof nun doch das Dach, das Architekt Meinhard von Gerkan ursprünglich geplant hatte. Eine große Mehrheit der Abgeordneten im Ausschuss für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung hat sich am 25. Juni für die Verlängerung des Daches am Berliner Hauptbahnhof von 320 auf 450 Meter ausgesprochen. Der Ausschuss beauftragte das Verkehrsministerium mit den Stimmen von CDU/CSU, SPD, FDP und Grünen bei Enthaltung der Linksfraktion damit, weitere Schritte zur Vorbereitung der Dachverlängerung "zügig und konsequent in Angriff zu nehmen".
Alle Fraktionen befürworteten die Dachverlängerung, obwohl die FDP kritisierte, dass die Kosten von geschätzten 37 Millionen Euro (netto) und ein "Verdienstausfall" der Deutschen Bahn AG in Höhe von 16 Millionen Euro allein vom Bund getragen werden sollen: Die Bahn habe 2006 entschieden, den Bahnhof aufgrund angeblichen Termindrucks mit einem kürzeren Dach zu bauen, deshalb müsse die Nachbesserung des Daches nun auch von ihr finanziert werden und dürfe nicht zulasten des Steuerzahlers gehen, so die FDP. Die Linke sagte, architektonisch sei die Verlängerung des Daches "ein Vorteil", aufgrund der hohen Kosten sei sie aber"nicht vermittelbar". CDU/CSU und SPD sprachen sich für die Dachverlängerung aus. Sie betonten, wie wichtig die Verlängerung nicht nur aus baukulturellen Gründen, sondern auch aufgrund des Lärmschutzes sei. Die Verlängerung des Daches und der damit einhergehende Lärmschutz führe zu einer Aufwertung des gesamten Bahnhofsareals als Wohngebiet.