Bernhard-Weiß-Medaille für Verständigung und Toleranz an Wehrbeauftragten verliehen
Im Rahmen einer Feierveranstaltung der Friedrich-Ebert-Stiftung und des Bundes Jüdischer Soldaten erhielt der Wehrbeauftragte des Deutschen Bundestages Reinhold Robbe, vor mehr als 300 Gästen am 6. Juli 2009 die Bernhard-Weiß-Medaille für Verständigung und Toleranz verliehen. Die Bernhard-Weiß-Medaille ist eine vom Bund Jüdischer Soldaten verliehene Ehrung für Angehörige der Bundeswehr oder ihr in besonderer Verbindung stehende Personen, die sich auf herausragende Weise für die jüdische Traditionspflege sowie Toleranz und Verständigung zwischen den unterschiedlichen Kulturen und Religionen eingesetzt bzw. couragiert gegen Antisemitismus und Fremdenfeindlichkeit Stellung bezogen haben.
In ihrer Laudatio würdigte die Präsidentin des Zentralrates der Juden in Deutschland, Dr. h.c. Charlotte Knobloch, die herausgehobene Stellung des Wehrbeauftragten innerhalb des deutschen Verfassungsgefüges als weltweit einmalige Einrichtung, die sich als große Errungenschaft der Demokratie auch zum Schutz vor inneren und äußeren Gefahren nicht zuletzt als Institution des Dialogs bewährt habe. Einen entscheidenden Betrag hierzu habe Reinhold Robbe geleistet, der sich mit einem überdurchschnittlichen Maß an Wachsamkeit gepaart mit einer hohen soziale und emotionale Kompetenz seiner schwierigen Aufgabe angenommen habe. Als gewissenhafter Wächter und als loyaler Ansprechpartner werde er zum Wohl der Soldatinnen und Soldaten tätig und scheue sich dabei aber auch nicht den Finger in die Wunde zu legen und Probleme wie rechtsextremistische Bestrebungen offen und deutlich anzusprechen. Bernhard Weiß und Reinhold Robbe stimmten überein in ihrem Dienst für die Demokratie und ihr bürgerschaftliches Engagement.
Reinhold Robbe gab in seiner Dankesrede das Versprechen ab, nicht nachzulassen bei seinen Bemühungen antisemitischen und rechtsradikalen Bestrebung in allen Bereichen des öffentlichen Lebens, auch in der Bundeswehr entschieden entgegenzutreten.
In einem einleitenden Vortrag hatte der Vorsitzende des Bundes Jüdischer Soldaten, Hauptmann Michael Berger, in eindrucksvoller Weise das Leben und Wirken von Bernhard Weiß geschildert, der sich als Jude und hoch dekorierter Offizier im ersten Weltkrieg nicht nur in seiner Funktion als stellvertretender Polizeipräsident von Berlin und überzeugter Demokrat in der Weimarer Republik dem aufkommenden Nationalsozialismus in Deutschland entgegengestellt hatte.