Fischereikommissar Joe Borg im Agrarausschuss
Der EU-Kommissar für maritime Angelegenheiten und Fischerei, Dr. Joe Borg aus Malta, war am Mittwoch, dem 17. Juni, zu Gast in einer öffentlichen Sitzung des Ausschusses für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz unter Leitung des stellvertretenden Ausschussvorsitzendenden Manfred Helmut Zöllmer (SPD). Er nahm zu aktuellen Themen der EU-Meerespolitik und über das Grünbuch der Europäischen Kommission zur Fischerei Stellung.
Die europäischen Meeresgewässer leiden unter
Überfischung. In der Nordsee werden 90 Prozent der Kabeljaus
gefangen, bevor sie überhaupt laichen können. Europa
importiert inzwischen zwei Drittel seines Fischbedarfs.
Zu viele Schiffe jagen zu wenige Fische
Das Hauptproblem besteht aus Sicht der EU-Kommission in Brüssel darin, dass zu viele Schiffe auf der Jagd nach zu wenigen Fischen sind. Die europäische Flotte mit ungefähr 88.000 Schiffen ist zwar geschrumpft, doch reicht dies nach Angaben der Kommission nicht aus, weil die Schiffe durch den technologischen Fortschritt effizienter geworden sind.
Eine wichtige Rolle spricht bei der Überfischung laut
Kommission auch die Subventionierung der Branche durch die
nationalen Regierung. Die von der EU festgelegten Fangquoten
hätten nicht die gewünschte Wirkung erzielt. Im Fischfang
selbst sind in der EU etwa 190.000 Personen beschäftigt.