Grüne: Äcker und Wiesen vermehrt mit Gehölzen bepflanzen
Berlin: (hib/VOM) Bündnis 90/Die Grünen treten dafür ein, dass landwirtschaftliche Nutzflächen vermehrt mit Gehölzen bepflanzt werden. Diese so genannten Agroforstsysteme seien nicht nur ökologisch sinnvoll, sondern könnten auch wirtschaftlich interessant sein, heißt es in einem Antrag der Fraktion ( 16/2794). Bekannte Beispiele für traditionelle Agroforstsysteme seien Streuobstwiesen und Hecken, die seit jeher zur Agrarkulturlandschaft gehörten. Der ökologische Nutzen ist nach Auffassung der Abgeordneten vielfältig: Wind- und Erosionsschutz, Schutz vor Nährstoffverlusten, Senken für den Kohlendioxidabbau, Lebensraum für Pflanzen und Tiere und eine "unvergleichliche Landschaftsästhetik". Gehölze auf Weideflächen seien auch wichtiger Witterungsschutz für Weidetiere und erhöhten dort nachweislich die Artenvielfalt.
Die Bundesregierung wird aufgerufen, die Forschung zum Thema Agroforstsysteme finanziell zu unterstützen und sie im Bundeswaldgesetz gegenüber dem Wald abzugrenzen. Damit solle ausgeschlossen werden, dass Äcker und Wiesen, die zu Agroforstsystemen aufgewertet werden, künftig den Vorgaben des Bundeswaldgesetzes unterliegen. Die Agroforstsysteme sollten auch aus Mitteln der Bund-Länder-Gemeinschaftsaufgabe "Verbesserung der Agrarstruktur und des Küstenschutzes" gefördert werden, verlangen die Abgeordneten. Darüber hinaus solle geprüft werden, wie die Stellung des Pächters im Pachtrecht im Zusammenhang mit der Anpflanzung von Gehölzen gestärkt werden kann. Schließlich solle die Regierung eine "Informations- und Koordinationsstelle Agroforstwirtschaft" einrichten, um der Fachöffentlichkeit und der Landwirtschaft Erkenntnisse über diese Art der Bewirtschaftung zugänglich zu machen.
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