Maßnahmen zur Rettung des europäischen Aals
Berlin: (hib/MEN) Zirka 400 Tonnen Aal verenden nach Schätzungen der Bundesregierung jährlich an Wasserkraftwerken, Kühlwasserentnahmen und anderen technischen Anlagen in Deutschland. Dies ergibt sich aus der Antwort ( 16/11590) auf eine Kleine Anfrage der Fraktion Die Linke ( 16/11484). Als Vergleichzahlen nennt die Regierung die Berufsfischerei in Binnen- und Küstengewässern (zirka 470 Tonnen), die Freizeitfischerei (zirka 400 Tonnen) und die Entnahme durch Kormorane (zirka 340 Tonnen).
Um die Sterblichkeit von Aalen an technischen Anlagen zu reduzieren, gebe es verschiedene Ansätze, schreibt die Regierung. So sei erwiesen, dass unterschiedliche Turbinentypen unterschiedliche Schädigungsraten zur Folge haben. Versuche, die Fische vom Turbineneinlauf fern zu halten, seien bisher aber nicht zufrieden stellend verlaufen. Generell könne festgestellt werden, dass funktionale technische Lösungen bei großen Kraftwerken nach jetzigem Erkenntnisstand Effizienzminderungen bei der Energieerzeugung nach sich zögen und kostenträchtig seien. Neben den technischen Anlagen reduziere auch der Fraßdruck durch die Kormoranpopulationen den Aalbestand, heißt es in der Antwort weiter. Hier sei es notwendig, ein europäisches Kormoranmanagement anzustreben, welches einerseits den Kormoranbestand auf einem gesicherten Bestandsniveau erhalte, andererseits aber erhebliche Schäden an den Aalpopulationen vermeide.
Schließlich weist die Bundesregierung darauf hin, dass für Regelungen zur Binnen- und Küstenfischerei grundsätzlich die Bundesländer verantwortlich seien.
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