Noch Raum nach oben hat die deutsche Hotellerie trotz eines hervorragenden Geschäftsjahres 2006. Die Fußballweltmeisterschaft und die anhaltend gute Konjunktur sorgten für ein Umsatzplus von 9,6 Prozent bei den 200 umsatzstärksten Hotels der Republik. Sie erwirtschaften ein Drittel des Gesamtumsatzes aller Hotels. Das Wachstum reicht annähernd an das Rekordjahr 2000 heran. Damals waren die Umsätze um 10,1 Prozent gestiegen. Trotzdem geht es noch besser. Das lässt sich an den geschätzten Investitionen für 2007 ablesen. 5,1 Milliarden Euro sollen nach Angaben des Hotelverbands Deutschland für 38.140 neue Zimmer ausgegeben werden - ein Rekord.
Die EU-Kommission hat die Fusion von Tui und dem britischen Reiseveranstalter First Choice genehmigt. Obwohl der neue Konzern mit einem geschätzten Umsatz von 18 Milliarden Euro zu einem der weltweit führenden Reiseunternehmen aufsteigt, hatte die Kommission nur wenige Einwände. Eine Monopolstellung könne Tui Travel PLC nicht erreichen, da kleinere Anbieter von Pauschalreisen oder auch der kürzlich fusionierte Anbieter Thomas Cook/My Travel für ausreichend Konkurenz sorgen würden. Tui muss allerdings seine irische Sparte Travel Budget abstoßen, habe dies aber bereits zugesagt.
Europäische Wasserratten können sich weiterhin ohne Bedenken ins kühle Blau stürzen. Die von der EU Ende Mai veröffentlichte Studie zur Wasserqualität im Sommer 2006 gibt europäischen Badeorten durchweg gute Noten. Alle Strände genügten zu mindestens 93 Prozent den EU-Normen. In Deutschland erreichten die Küstenstrände durchschnittlich 97,7 Prozent, die Binnenbäder kamen im Mittel auf 93,8 Prozent.
Dennoch ist Vorsicht geboten. Deutschland und andere Länder haben einige schmutzige Strände von der Liste gestrichen. Ihnen droht nun ein Verfahren vor dem Europäischen Gerichtshof.
Noch bis zum 17. Juni erklingt ganz Leipzig zu Ehren von Johann Sebastian Bach. Beim jährlichen Bach-Fest können Klassik-Liebhaber unter freiem Himmel oder in Konzert- und Kirchenbänken den über 80 Veranstaltungen lauschen. Im 440. Geburtstagsjahr von Claudio Monteverdi steht die dargebotene Kunst unter dem Motto "Von Monteverdi zu Bach". International bekannte Musiker wie Sir John Elliot Gardiner, Nikolaus Harnoncourt oder der Tölzer Knabenchor machen Leipzig ebenso ihre Aufwartung wie das Gewandhausorchester, der Thomanerchor und das Clamus Ensemble.
Für treue Christen haben sich die Souvenir-Macher in Rom jetzt eine besondere Rarität einfallen lassen: einen Priester-Wandkalender. Wo normalerweise feurige Bikini-Schönheiten posieren, prangen jetzt zwölf Gottesmänner an den zahlreichen Andenken-Buden. Unter amerikanischen Touristinnen ist der Kalender bereits jetzt ein Muss. 60.000 Kalender mit den hochgeschlossenen Robenträgern will man in diesem Jahr zwischen Kolosseum und Petersdom an den Mann, respektive die Frau bringen. Die Idee für die geistliche Foto-Strecke hatte Piero Pazzi, ein Berufsfotograf aus Venedig. Reaktionen aus dem Vatikan sind bisher nicht bekannt.
Mit dem Sommer kommen die Sonne (hofft man), der Urlaub (will man) und die Camper (fürchtet man). Geschätzte zwölf Millionen Deutsche machen sich mit Rucksack und Zelt oder Geländewagen und Riesenanhänger jährlich auf, um die freie Natur zu genießen. Die finden sie auf über 5.000 offiziellen Campingplätzen in der ganzen Bundesrepublik. Rechnerisch kommen so auf einen Zeltplatz rund 2.400 Camper, auf einen Quadratkilometer 33.604 und auf ein Bundesland 750.000. Insgesamt machen die Camper damit 14,6 Prozent der Gesamtbevölkerung aus. Zwar sind 2006 die Übernachtungen auf deutschen Campingplätzen um knapp ein Prozent zurückgegangen, aber der Campingboom bleibt ungebrochen. Denn die Preise bleiben niedrig: Mit einer Steigerung um 3,5 Prozent geben die Anbieter kaum mehr als die Mehrwertsteuer weiter. Deutschland ist und bleibt damit das günstigste Campingland in Europa. Wenn jetzt noch der Klimawandel für trockene Sommer sorgt, darf sich die Campingindustrie weiter über steigende Umsätze freuen.