Als "Freunde Israels" haben sich Mitglieder einer Delegation des Rechtsausschusses vergangene Woche mit einem Appell an "die Verantwortlichen in Israel gewandt, dem Fanatismus jüdischer Siedler Einhalt zu gebieten", um dem Friedensprozess eine Chance zu geben. Anlass der Erklärung war ein Vorfall in der Stadt Hebron im Westjordanland: Nach Schilderung der Abgeordneten wurden sie während der Besichtigung von jüdischen Siedlern beschimpft, beleidigt und mit Gewalt bedroht. Daraufhin hätten sie die Besichtigung abgebrochen. Die Bundesregierung hat gegen die verbalen Attacken jüdischer Siedler auf Bundestagsabgeordnete im Westjordanland protestiert. Ein Sprecher des Auswärtigen Amtes nannte den Zwischenfall am 18. April in Berlin "bedauerlich". Er sei mit Befremden zur Kenntnis genommen worden.
Die jüdischen Siedler haben den Zwischenfall inzwischen ausdrücklich bedauert. Der Sprecher des Siedlerrats, David Wilder, erklärte, der Unmut habe sich nicht gegen die deutschen Politiker sondern gegen deren israelischen Begleiter gerichtet. Dieser sei den jüdischen Siedlern gegenüber voreingenommen.