Ende Februar feierte der wohl umstrittenste Politiker Israels, Ariel Scharon, seinen 80. Geburtstag. Der frühere Ministerpräsident liegt seit mehr als zwei Jahren in einer Spezialklinik im Koma und sein weiteres Schicksal bleibt ungewiss. Ein Schlaganfall hatte seiner Karriere am 4. Januar 2006 auf der Höhe der Macht ein jähes Ende bereitet.
Scharon hatte sich zuletzt großer Popularität erfreut. Mit der entschlossenen Durchsetzung des Gaza-Abzuges im Sommer 2005 hatte der konservative Politiker die Herzen vieler Menschen gewonnen - selbst aus der israelischen Linken, die ihn lange Zeit abgelehnt hatten.
Inzwischen wird in Israel nur noch selten an den Staatsmann erinnert. Auch zum Geburtstag widmeten sich die Medien vor allem seinem Sohn Omri, der am Tag nach dem Geburtstag seine neunmonatige Haftstrafe wegen illegaler Wahlkampffinanzierung antreten sollte. Im Sheba-Krankenhaus bei Tel Aviv versammelte sich am 80. Geburtstag die engste Familie.
Sein langjähriger Berater Dov Weisglass sagte der "Jerusalem Post", Scharons Zustand habe sich wenig verändert. Scharon atme ohne die Hilfe von medizinischen Geräten und könnte nach dem Urteil der Ärzte wahrscheinlich noch lange in diesem Zustand bleiben.