Gletscher schmelzen, die Erde erwärmt sich, das Klima verschiebt sich. Zum Glück gab es die Biodieselzukunft. Da war der Gutmensch froh, wenn er sein Gewissen schon morgens an der Tankstelle ein wenig entlasten konnte. Ressourcenverschwendung, Treibhausgase und Ausbeutung der guten Mutter Erde? Das war gestern. Moderner Umweltschutz sah anders aus: Den Fuß auf dem Gas mit nachwachsender Energie vom Feld.
Doch dann kam die Warnung vor verheerenden Hungersnöten wegen des Biosprit-Anbaus ausgerechnet von der Weltbank. Aber Kanzlerin Angela Merkel brach dem "Feld im Tank" eine Lanze. Nicht der steigenden Biosprit-Produktion gab sie die Hauptschuld an der derzeitigen Preisexplosion der Nahrungsmittelpreise. Grund sei vielmehr die unzureichende Vorhersage sich wandelnder Ernährungsgewohnheiten in Schwellenländern. Heutzutage kann man sich nicht einmal mehr darauf verlassen, dass in Drittweltländern nur eine Hand Reis pro Tag verspeist wird. Und wie soll da der umweltbewusste Autofahrer reagieren? Mit herkömmlicher Betankung das Klima ruinieren? Oder auf öffentliche Verkehrmittel umsteigen? Nicht auszudenken.
Aber was tun, wenn in Indien inzwischen rund 300 Millionen Menschen eine zweite Mahlzeit am Tag einnehmen. Da fragt sich der unschuldige Pkw-Nutzer schon, was sich der Inder eigentlich dabei denkt, uns den Biosprit wegzuessen. Der nächste Grad Erderwärmung geht also auf deren Kosten, soviel steht fest. Doch es sind nicht nur die Inder mit ihrem "second lunch", wie es Merkel galant nannte. Wir dürfen auch die Milch trinkenden Chinesen nicht vergessen, deren Zahl mittlerweile Legion ist. Wenigstens Kühe essende Inder und Schweine verzehrende Moslems bleiben uns erspart. Und klagt nicht gerade Südafrika über viel zu viele Elefanten? Ein Ausweichprojekt ist also in Sicht: Tiere in den Tank!