Man kann die Umsetzung einer guten Idee auch dadurch verhindern, dass man sie schlecht verkauft. Diese Erfahrung muss jetzt der Vize-Vorsitzende der CDU/CSU-Fraktion, Andreas Schockenhoff, machen. Er hat völlig Recht mit seiner Forderung, dass die deutsche Sicherheitspolitik besser koordiniert werden muss und dass sich dafür eine Erweiterung und Aufwertung des bestehenden Bundessicherheitsrates anbietet.
Doch leider hat Schockenhoff seine von der UnionsFraktion beschlossene Forderung dadurch belastet, dass er dem neuen Gremium den Namen "Nationaler Sicherheitsrat" geben will. Das weckt gleich in doppelter Hinsicht Abwehrreflexe: Es erinnert an das gleichnamige Gremium des amtierenden US-Präsidenten, der in Deutschland nun einmal höchst unpopulär ist. Auch sonst löst der Begriff "national" im Zusammenhang mit "Sicherheit" hierzulande eher Unbehagen aus.
Es wäre schade, wenn der Vorstoß deshalb scheitern würde. Denn dass die Sicherheitspolitik zwischen den verschiedenen Bundesinstitutionen und den Bundesländern besser abgestimmt werden sollte, zeigt nicht zuletzt die stockende Polizei-Ausbildung in Afghanistan, für die Deutschland seit dem Jahr 2001 maßgebliche Verantwortung trägt. Es ist peinlich, dass die Länder derzeit gerade einmal 25 Polizisten dorthin entsandt haben - und sich ein Land wie Bayern sogar ganz weigert, die EU-Mission zu unterstützen, weil es in Afghanistan zu gefährlich sei.