Hans-Michael Goldmann, FDP
Die Vogelgrippe (Typ H5N1) ist äußerst aggressiv. In einem französischen Stall wurde die Einstreu gewechselt und am nächsten Tag waren 80 Prozent der Tiere erkrankt. Die Übertragung kam aus der Einstreu. Das heißt, die Übertragungswege des Vogelgrippevirus sind vielfältig. Nahm man zuerst an, dass es sich um eine reine Vogelseuche handelt, so müssen wir jetzt feststellen, dass Katzen und möglicherweise auch Nager davon betroffen sind und auch Menschen haben sich in Asien bereits durch intensiven direkten Kontakt angesteckt.
Deswegen muss die erste Botschaft heißen: Mit nichts in Berührung kommen, was möglicherweise von infizierten Tieren stammt, aber Essen von abgekochten tierischen Produkten ist völlig unbedenklich! Von einer Pandemie, also von einer seuchenhafte Ausbreitung zwischen Menschen, sind wir glücklicherweise noch weit entfernt. Dazu müsste das Virus zunächst mutieren. Eine solche Mutation gibt es bislang nicht und wir müssen alles tun, um sie zu vermeiden.
Die FDP ist für Nutztierhaltung, auch in großen Beständen. Deswegen tragen wir alle denkbaren Schutzmaßnahmen, um die Vogelgrippe schnellstmöglich auszulöschen, mit. Leider ist die Aufstallung absolute Pflicht, auch wenn sie besonders für Gänse und Enten eine enorme Tortur ist.
Wir müssen dazu kommen, gegen die Vogelgrippe zu impfen. Auch Hühner sind Mitgeschöpfe und dürfen nicht einfach totgeschlagen werden, wenn man die Möglichkeit hat, dem Problem mit Impfen zu begegnen. Leider haben wir bislang keine geeigneten Impfstoffe, bei denen man erkennen könnte, ob es sich um ein geimpftes oder ein infiziertes Tier handelt, hier muss intensiv weiter geforscht werden.
Rügen hat gezeigt, dass das Krisenmanagement schlecht war. Herr Backhaus hat versagt und Herrn Seehofer ging es zu sehr um Bilder, die Aktion transportieren aber im Sinne der Seuchenbekämpfung nicht richtig waren. Daraus müssen die richtigen Lehren gezogen werden.
Foto: Deutscher Bundestag
Erschienen am 20. März 2006
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