Die schönste Ornamentik malt noch immer das Licht. Wenn ihm
Gelegenheit dafür gegeben ist, strahlt es einem so
großen Raum wie der Haupthalle des
Marie-Elisabeth-Lüders-Hauses leuchtende Muster auf den
spiegelglatten Boden. Eine Architektur, die das zulässt, ist
offen und verrätselt zugleich. Ein sonniger Vormittag baut ihr
andere Ornamente auf ebene Flächen als ein lichtgrauer
Nachmittag.
Der Mensch mag sich darin verlieren oder daran orientieren. Das
bleibt ihm überlassen. Der Versuch, nur in lichten Feldern zu
laufen und schattigen Boden zu meiden, fordert raumgreifende
Schritte.
Kassettendecken folgen einer strengen Logik und provozieren doch
das Spiel. Sie orientieren sich immer am Himmel, den sie in gleich
große Stücke teilen, damit sich am Ende alles
fügt.
Text: Kathrin Gerlof
Erschienen am 24. September 2008