Als 17-Jähriger bricht Michael Degen nach Israel auf, um seinen ausgewanderten Bruder zu suchen. Nach seiner Ankunft wird der Staatenlose zum Militärdienst gezwungen. Degen hat jedoch andere Pläne: Er will Schauspieler werden und auf keinen Fall eine Uniform anziehen. Deshalb beginnt er einen Hungerstreik - und gewinnt. Die innere Stärke dazu besaß er, nachdem er zusammen mit seiner jüdischen Mutter als "U-Boot" die Nazi-Herrschaft in Berlin überlebt hatte.
In diesem lesenswerten Buch, einer Fortsetzung seiner Autobiografie "Nicht alle waren Mörder", schildert Degen mit viel Sympathie die Menschen in Israel, die ein neues Leben anfangen mussten und versuchten, die Wüste in einen Garten zu verwandeln. Er beschreibt die Atmosphäre ein Jahr nach der Unabhängigkeit und erwähnt längst vergessene Details aus den frühen Jahren des Israels. Erneut hat Michael Degen ein anrührendes Buch verfasst, das nicht nur durch Nachdenklichkeit, sondern auch durch seinen Humor besticht. Degen erzählt seine Lebens- geschichte und es ist eine Freude, daran teilzuhaben.
Mein heiliges Land. Auf der Suche nach meinem verlorenen Bruder.
Rowohlt Verlag; Berlin 2007; 316 S., 19,90 ¤