Toll! Toll, dass noch solche Sendeformate im deutschen Fernsehen zu finden sind. Jeden Dienstagabend erfreuen das TV-Publikum zum Ende des ZDF-Magazins "Frontal 21" Werner Doyé und Andreas Wiemers mit ihrer Satire "Toll!". Gekonnt nehmen sie dort die alltäglichen Absonderlichkeiten des Politbetriebs auf's Korn - pointiert und bissig, aber nie unter der Gürtellinie.
Nun versuchen sich Doyé und Wiemers in einem neuen Medium und haben ein schmales Satirebändchen vorgelegt. Toll? Ja und nein. Fernsehsatire lässt sich eben nicht zwischen zwei Buchdeckel pressen. Und diese Erwartungshaltung wecken sie schon, wenn sie ihr Büchlein kurz und knapp "Toll! Ein Buch" nennen. Da helfen auch die teilweise szenisch angelegten Satiren nicht weiter. Der Qualität tut dies indes keinen Abbruch. Doyé und Wiemers beweisen erneut ihre Fähigkeit, genau zu beobachten und das Beobachtete satirisch zu brechen: beispielsweise wenn sie das Phänomen, dass es am Wahlabend immer nur Gewinner, nie aber Verlierer gibt, in mathematischen Formeln und Gesetze gießen. Toll!
Toll! Ein Buch.
Carlsen Verlag, Hamburg 2008; 128 S., 9,95 ¤