Den so genannten "Lotus-Effekt" kennen viele: So bezeichnet man das Phänomen, dass die Blätter der Lotus-Blume so gut wie unverschmutzbar sind. Dreck und Keime perlen von der mit Wachs versiegelten Oberfläche ab. Dass auf der Grundlage des "Lotus-Effektes" inzwischen selbstreinigende Fassadenfarben hergestellt werden, gilt als bekanntestes Beispiel der Bionik. Diese Wissenschaft - ihr Name ist zusammengesetzt aus Biologie und Technik - beschäftigt sich mit der Umsetzung von Prinzipien aus der Natur für technische Anwendungen. Dabei kann sie bereits auf eine lange Geschichte zurückblicken, wie Werner Nachtigall klarmacht: Bereits Leonardo da Vinci wollte sich bei den Vögeln das Fliegen abschauen.
Der schmale Band vermittelt einen guten Überblick, welche Missverständnisse es in Bezug auf Bionik gibt, was sie leisten kann und wie die Entwicklung eines Produktes durch die Zusammenarbeit verschiedener Disziplinen verläuft. Eine gewisse Aufgeschlossenheit für naturwissenschaftliche und technische Zusammenhänge sollte man für die Lektüre allerdings mitbringen.
Bionik. Lernen von der Natur.
Verlag C. H. Beck, München 2008; 106 S., 7,90 ¤