Als Vorsitzender der Deutschen Bischofskonferenz ist Karl Lehmann
das Gesicht der katholischen Kirche in Deutschland. 2005
wählten ihn die Bischöfe zum vierten Mal für weitere
sechs Jahre zu ihrem „Chef“. Der gebürtige
Sigmaringer ist seit 1987 Bischof von Mainz und seit 2001 Kardinal
– gehört damit dem „Senat des Papstes“ an,
wie das Kollegium der Kardinäle genannt wird. Seine Ernennung
galt als Überraschung, denn er hatte sich zuvor vehement gegen
den von Johannes Paul II. verlangten Ausstieg der Kirche aus der
Schwangerenberatung eingesetzt. Lehmann, einer der populärsten
Kirchenmänner in Deutschland, kann auf eine steile akademische
Karriere zurückblicken. Der Schüler des berühmten
Theologen Karl Rahner studierte in Freiburg und Rom. Von 1968 bis
1971 lehrte er Dogmatik in Mainz, anschließend war er bis
1983 Professor für Dogmatik und Ökumenische Theologie in
Freiburg.