Fünf junge Erstabgeordnete ziehen ihre
Zwischenbilanz
Teil III: Andreas Jung (CDU/CSU)
Mit dem 16. Bundestag vollzog sich ein Generationenwechsel: Von den 613 Parlamentariern dieser Wahlperiode wurden 141 Abgeordnete zum ersten Mal in den Bundestag gewählt. Fast ein Viertel des Parlaments setzt sich also aus erstmals Gewählten zusammen. Die Fraktion DIE LINKE. hat mit 38 die meisten neuen Abgeordneten, die SPD hat 37, die CDU/CSU 32 und die FDP 22 Parlamentarier, die vorher noch nie im Bundestag waren. Für BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN sind 12 neue Abgeordnete eingezogen. Inzwischen haben sie mehr als 100 Plenarsitzungen und noch mehr Arbeitssitzungen in den Ausschüssen, Fraktionen und anderen Gremien hinter sich. Fünf von ihnen wurden kurz nach ihrer Wahl zu ihren Erwartungen befragt. Wir fragen 21 Monate später noch mal nach.
Andreas Jung, Jahrgang 1975, ist in Freiburg im Breisgau geboren und hat Rechtswissenschaften in Konstanz studiert. Er ist direkt gewählter Bundestagsabgeordneter des Wahlkreises Konstanz. Andreas Jung ist Mitglied des Parlamentarischen Beirats für nachhaltige Entwicklung, des Petitionsausschusses und des Ausschusses für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit.
Meine Zwischenbilanz lautet: Man kann etwas bewegen! Das habe ich vor allem in meiner Funktion als Berichterstatter der CDU/CSU-Bundestagsfraktion für Klimaschutz erfahren. Wir konnten beim Klimaschutz viel mehr auf den Weg bringen als man das vor zwei Jahren gedacht hätte. Auch bei anderen Themen und bei Projekten im Wahlkreis habe ich die Erfahrung gemacht: Einsatz und Engagement lohnen sich.
Das persönliche Verhältnis gerade der jungen Abgeordneten im Bundestag ist über die Fraktionsgrenzen hinweg recht entspannt und meistens sachlich. Das hat mich nicht unbedingt überrascht. Aber ich empfinde das als sehr angenehm und wichtig.
Ich werde mich dafür einsetzen, dass der Umstieg zu einer wirklich nachhaltigen Politik gelingt: Im Umwelt- und Naturschutz, in der Haushaltspolitik und bei den sozialen Sicherungssystemen. Manches ist auf dem Weg, aber es reicht nicht: Zu oft leben wir heute in diesen Bereichen noch auf Kosten von morgen.