Die Teilnehmer von "Jugend und Parlament" im Plenarsaal des Bundestages: Zwei Tage hatten sie hier wie echte Abgeordnete beraten, diskutiert, gestritten und abgestimmt. © DBT/Melde

Jugendliche berieten Gesetzentwürfe im Deutschen Bundestag

308 Jugendliche nahmen in dieser Woche die Plätze der Abgeordneten im Plenum ein - die Teilnehmer des Planspiels "Jugend und Parlament". An vier Tagen spielten sie fiktive Gesetzgebungsverfahren an Originalschauplätzen im Reichstagsgebäude und im Paul-Löbe Haus durch.

Am Dienstag stand die abschließende Beratung im Plenum an, nachdem die Gesetzentwürfe am Tag zuvor in den Ausschüssen beraten wurden.

Diskussionen mit Abgeordneten und Präsidenten

Die Leitung der Plenarsitzung übernahmen die Vizepräsidenten des Deutschen Bundestages Gerda Hasselfeldt, Petra Pau, Dr. h. c. Wolfgang Thierse, Katrin Göring-Eckardt, Dr. h. c. Susanne Kastner und Dr. Hermann Otto Solms. Nach dem Ende der Simulation diskutierten die Teilnehmer mit den Vorsitzenden der im Deutschen Bundestag vertretenen Fraktionen: Volker Kauder, Dr. Peter Struck, Dr. Guido Westerwelle und Renate Künast. Für die Fraktion die LINKE nahm Vizepräsidentin Petra Pau teil. Die Moderation übernahm Ulrich Deppendorf, der Leiter des ARD-Hauptstadtstudios. Das Schlusswort sprach Bundestagspräsident Prof. Dr. Norbert Lammert.

"Individualität bewahren"

Die erste Plenarsitzung am Montag hatte Bundestagsvizepräsidentin Gerda Hasselfeldt geleitet. Sie ermunterte die Jugendlichen, während des Planspiels ihre individuellen Eigenschaften miteinzubringen und sich nicht einfach an den Politikern, die sie kennen, zu orientieren oder diese gar zu imitieren: "Je vielschichtiger die Talente eingebracht werden, desto höher ist die Qualität der gesamten Arbeit. Der eine ist etwas zurückhaltender, der andere etwas mutiger - manchmal vielleicht auch mit einem Hang zur Aggressivität. Und wieder andere sind sehr sachlich. All diese unterschiedlichenTalente und Eigenschaften brauchen wir in der parlamentarischen Auseinandersetzung", so Hasselfeldt.

Jugend und Parlament: Ganz nah am Abgeordnetenalltag

Beim Planspiel "Jugend und Parlament" übernehmen die Jungen und Mädchen Rollen fiktiver Abgeordneter. Mit neuem Namen, neuer Biographie und neuer politischer Gesinnung bringen sie ihre Gesetzesinitiativen durchs parlamentarische Verfahren. Dabei erleben sie den Alltag der Abgeordneten in den Fraktionen, den Landesgruppen, den Arbeitsgruppen, den Ausschüssen und in der Plenardebatte.