Berlin: (hib/BOB) In Frankreich und den
meisten westeuropäischen Ländern nimmt das Interesse an
Deutsch derzeit tendenziell ab. Dies stellt die Bundesregierung in
ihrem Bericht zur Auswärtigen Kulturpolitik im Jahr 2003 fest,
den sie als Unterrichtung (
15/4591) vorgelegt hat. In Frankreich
würden daher besondere Anstrengungen unternommen, den
Negativtrend der vergangen Jahre beim Deutschunterricht umzukehren.
"Große Hoffnungen" würden in Projekte wie eine
Werbekampagne zugunsten der deutschen Sprache und eines
zeitgemäßen Deutschlandbildes an französischen
Schulen gesetzt. Auch das Vorhaben eines gemeinsamen
deutsch-französischen Geschichtsbuchs für die Oberstufe,
das bis zum Frühjahr 2006 fertig gestellt sein soll, werbe in
besonderer Weise für mehr Interesse an beiden Ländern und
an der Sprache. Insgesamt stellt die Regierung fest, das Interesse
an der deutschen Sprache habe sich in den letzten zehn Jahren
weltweit leicht positiv entwickelt. Die größte Zahl von
Deutschlernenden sei weiterhin in den Staaten der ehemaligen
Sowjetunion, insbesondere in Russland sowie in Mittel- und
Osteuropa, dort hauptsächlich in Polen, zu finden. Vor allem
in den südosteuropäischen Ländern steige das
Interesse an Deutsch; in den USA habe es sich "stabilisiert".
Fehlende Deutschkenntnisse seien ein wichtiger Hinderungsgrund
für ein Studium in Deutschland, heißt es weiter. Die
Möglichkeit, im Ausland Deutsch zu lernen, könne daher
helfen, die Zahl ausländischer Studienbewerber zu steigern.
Darüber hinaus sei es wichtig, eine einheitliche
Deutschprüfung anzubieten, die im Ausland abgelegt werden kann
und bei deren Bestehen die sprachlichen Bedingungen für eine
Zulassung an einer deutschen Hochschule erfüllt sind.
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Deutscher Bundestag, PuK 2 - Parlamentskorrespondenz
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