Berlin: (hib/SAS) Ärzten soll nach
Ansicht der FDP-Fraktion das Recht eingeräumt werden, einen
Schwangerschaftsabbruch nach medizinischer Indikation zu
verweigern. Ausnahmen vom Verweigerungsrecht seien nur dann zu
machen, wenn akute Gefahr für das Leben der werdenden Mutter
besteht. In ihrem Antrag (
15/5034) sprechen sich die Liberalen auch
dafür aus, eine Bedenkzeit von drei Tagen nach der Information
über den Befund und nach dem Feststellen der medizinischen
Indikation für die Schwangere vorzuschreiben. Sie
argumentieren, dass gerade bei fortgeschrittener Schwangerschaft
die Frau oft einen Druck zum schnellen Abbruch empfinde, wenn sie
von einer möglichen Behinderung ihres Kindes erfahre, dem sie
damit entgegenwirken möchte. Eine medizinische Indikation
für einen Schwangerschaftsabbruch ist immer dann gegeben, wenn
bei weiterführenden Untersuchungen, wie etwa der
pränatalen Diagnostik, eine Erkrankung oder
Entwicklungsstörung des Ungeborenen festgestellt wird. In
solchen Fällen fordern die Abgeordneten, dass der behandelnde
Arzt oder die Ärztin auf Angebote für eine psychosoziale
Beratung hinweisen und darauf hinwirken, dass die Frau diese auch
wahrnimmt. Von ihren Forderungen möchten sie nur Schwangere
ausgenommen wissen, für die eine akute Lebensgefahr besteht,
sollten sie nicht umgehend einen Schwangerschaftsabbruch vornehmen
lassen. Darüber hinaus fordern die Liberalen eine
Dokumentationspflicht für Aufklärung und Beratung zur
pränataldiagnostischen Untersuchungen.
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Deutscher Bundestag, PuK 2 - Parlamentskorrespondenz
Verantwortlich: Uta Martensen
Redaktion: Dr. Bernard Bode, Michael Klein, Dr. Volker Müller,
Bernadette Schweda, Sabrina Sperlich, Siegfried F. Wolf