Berlin: (hib/VOM) Die Bundesregierung nennt die Stärkung des deutschen Verbriefungsmarktes und vor allem von True-Sale-Verbriefungen eines ihrer vorrangigen finanzmarktpolitischen Ziele. In ihrer Antwort ( 15/5559) auf eine Kleine Anfrage der CDU/CSU ( 15/5496) heißt es, sie sei sich der wachsenden Bedeutung von True-Sale-Verbriefungen sowohl für den Finanzsektor als auch für die gewerbliche Wirtschaft bewusst. Im Rahmen von True-Sale-Verbriefungen werden Forderungen einer oder mehrerer Banken zu einem Portfolio zusammengefasst, von einer Zweckgesellschaft angekauft und, nach Aufteilung in Tranchen mit unterschiedlichem Risikogehalt, am Kapitalmarkt an Investoren verkauft. Dieses Vorgehen hat für die Bank den Vorteil, dass der Kredit aus der eigenen Bilanz verschwindet, was sich positiv auf das Eigenkapital auswirkt, nachdem die Eigenkapitalanforderungen im Zuge der Basel-II-Verhandlungen erhöht worden sind. Laut Regierung stellen Verbriefungen für die Unternehmen eine sinnvolle und vielfach günstigere Refinanzierungsalternative zur Kreditfinanzierung dar. Bedeutsam sei dies für mittelständische Unternehmen, die anders als Großunternehmen häufig keinen direkten Zugang zum Kapitalmarkt haben. Durch Verbriefungstransaktionen könne die im internationalen Vergleich hohe deutsche Kreditfinanzierungsquote reduziert werden. Gerade für Unternehmen, die nur schwer günstige Kredite von Banken erhalten können, seien Verbriefungen besonders wichtig. Um es Kreditinstituten zu erleichtern, Kreditforderungen zu verbriefen, seien Zweckgesellschaften, die die Kreditforderungen übernehmen und verbriefen, gewerbesteuerrechtlich bereits den Banken gleichgestellt worden.
Deutscher Bundestag, PuK 2 - Parlamentskorrespondenz
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