Berlin: (hib/HIL) Die Bundesregierung kann nicht komplett ausschließen, dass mit chemischen Schadstoffen belastete Fische und Shrimps aus dem Ausland in Deutschland in den Handel gelangt sind. Trotz aller Kontrollen gebe es kein "Nullrisiko", heißt es in der Antwort der Bundesregierung ( 16/2408) auf eine Kleine Anfrage der Fraktion Bündnis 90/Die Grünen ( 16/2331). Die Tatsache, dass in der Vergangenheit immer wieder eingeführte Lebensmittel beanstandet und Schutzmaßnahmen ergriffen wurden, beispielsweise aufgrund überhöhter Schadstoffbelastungen, beweist aber aus Sicht der Bundesregierung, dass das System der nationalen und europäischen Einfuhrkontrollen insgesamt erfolgreich ist.
Insgesamt seien in den vergangenen zwölf Monaten 83 Proben von Fischen und Fischereiprodukten auf pharmakologisch wirksame Stoffe untersucht worden und 45 Proben auf den verbotenen Arzneimittelrückstand Malachitgrün: Vier Proben waren pharmakologisch belastet, davon drei unterhalb des Grenzwertes, acht Proben wiesen Rückstände des in der EU verbotenen Malachitgrüns auf. Malachitgrün ist ein Farbstoff, der - im Tierversuch nachgewiesen - zu Veränderungen des Erbguts führen kann. Allerdings seien die festgestellten Werte an Malachitgrün überwiegend als niedrig zu bewerten, schreibt die Bundesregierung. Nur hoch belastete Proben mit Rückstandskonzentrationen deutlich oberhalb von einem Milligramm pro Kilo seien aus Sicht des gesundheitlichen Verbraucherschutzes als bedenklich einzuschätzen.
Im vergangenen Jahr wurden insgesamt rund 504.000 Tonnen an Fisch, Krebsen, Weichtieren und Fischzubereitungen aus Drittländern nach Deutschland eingeführt. Bündnis 90/Die Grünen hatten nach den Kenntnissen der Bundesregierung gefragt, weil das Nachrichtenmagazin "Der Spiegel" vom Import verseuchter Fische und Shrimps nach Deutschland berichtet hatte.
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