Berlin: (hib/MPI) Die Koalition und die
Fraktionen von FDP und Bündnis 90/Die Grünen streben
gemeinsam ein Einfuhr- und Handelsverbot für Robbenprodukte
an. In einem Antrag (
16/2755) fordern die Abgeordneten die
Bundesregierung auf, sich auf EU-Ebene für ein solches Verbot
einzusetzen. Solange dieses nicht zustande komme, müsse "der
Import, die Be- und Verarbeitung und das Inverkehrbringen von
Robbenprodukten in Deutschland wirkungsvoll" unterbunden werden.
Zur Begründung heißt es, weltweit würden jedes Jahr
hunderttausende Robben getötet. Seit der Wiederaufnahme der
Robbenjagd im Jahr 1996 seien allein in Kanada drei Millionen
Sattelrobben getötet worden; 95 Prozent dieser Robben seien
noch keine drei Monate alt. Die Tiere seien bei der Häutung
teilweise bei Bewusstsein. Union, SPD, FDP und Grüne weisen
darauf hin, dass die so genannte europäische
Jungrobbenrichtlinie von 1983 umgangen werde. "Die massenhaften
Robbentötungen finden einfach zwei Wochen später statt,
wenn die Tiere die in der Richtlinie vorgegebene Altersgrenze
überschritten haben", heißt es in dem Antrag.