Berlin: (hib/BOB) Die Linksfraktion setzt
sich dafür ein, dass sich die Funktion der Kontaktgruppe
für den Kosovo ausschließlich auf die Rolle der
neutralen Moderation zwischen den Konfliktparteien beschränkt.
Wie sie in einem Antrag (
16/3093) ausführt, beanspruche die
"selbsternannte" Kontaktgruppe (Deutschland, Russland, Frankreich,
Italien, USA und Großbritannien) als externer Akteur faktisch
eine Regulierungs- und Gestaltungskompetenz in der Balkanregion.
Eine neutrale Moderationsfähigkeit der Kontaktgruppe sei aber
angesichts der Tatsache, dass fünf der sechs
Kontaktgruppenmitglieder früher kriegführende Staaten
gegen Serbien waren, "mehr als fragwürdig". Hinzu komme, dass
Mitglieder der Kontaktgruppe "offen und öffentlich" Partei
für die Forderung der Kosovo-Albaner ergreifen, indem sie
einen "wie auch immer zu bezeichnenden" Status, der der staatlichen
Unabhängigkeit des Kosovo gleichkommt, befürworten. Die
Bundesregierung müsse sich deshalb als Mitglied der
Kontaktgruppe dafür einsetzen, dass die Souveränität
und die territoriale Integrität Serbiens geachtet werden. Sie
solle jegliche Parteinahme für eine der beiden Seiten
unterlassen. Die Kompromissbereitschaft würde sonst
unterminiert. Sie müsse ferner auf die Kontaktgruppe
einwirken, nur eine Statusänderung der serbischen Provinz
Kosovo zu unterstützten, die eigenverantwortlich und im
gegenseitigen Einvernehmen zwischen Belgrad und Pristina eine
Lösung erreicht.