Berlin: (hib/MPI) Die FDP-Fraktion wirft
der Bundesregierung vor, im aktuellen Rentenversicherungsbericht zu
positive Prognosen über die Entwicklung der Löhne und
Gehälter sowie der Rentenanpassungen und Beitragssätze
abzugeben. In einem Antrag (
16/3676) fordern die Liberalen deshalb,
künftig die Daten stärker an der tatsächlichen
vorangegangenen Entwicklung zu orientieren. Der Anstieg der
Versichertenlöhne werde im Rentenversicherungsbericht 2006
beispielsweise mittelfristig bei 2,5 Prozent angesetzt, obwohl sie
in den vergangenen zehn Jahren nur bei 1,1 Prozent gelegen habe,
führen die Abgeordneten aus. Die aus ihrer Sicht zu positiven
Annahmen seien "nicht nur ärgerlich, weil Steuergelder mit
diesen geschönten Berichten verschwendet werden, sondern auch
gefährlich, da die Versicherten nicht über die wirkliche
Lage der Rentenversicherung und damit den Umfang ihrer
Altersvorsorge aufgeklärt werden". Sie verlangen, dass die
realen Auswirkungen des Nachhaltigkeitsfaktors auf die
Rentenanpassung dargestellt werden. Zudem müssten
"Modellrechnungen für die Jahre vorgelegt werden, in denen die
demografische Belastung ihre stärkste Wirkung entfalten wird,
also über das Jahr 2020 hinaus bis zum Jahr 2030".