Berlin: (hib/HIL) Nach derzeitigen Planungen soll das europäische Satellitennavigationssystem Galileo Ende 2012 in Betrieb genommen werden. Der Aufbau koste nach Schätzungen der Europäischen Kommission 3,4 Milliarden Euro, heißt es in der Antwort der Bundesregierung ( 16/5553) auf eine Kleine Anfrage der Grünenfraktion ( 16/5330). Für die Entwicklung des Galileo-Systems seien der Europäischen Luft- und Raumfahrtagentur (ESA) zufolge, die die Entwicklung im Auftrag der EU durchführe, 1,5 Milliarden Euro vorgesehen. Bis zum 31. Dezember 2006 seien bereits 727 Millionen Euro ausgegeben worden, so die Bundesregierung. Deutschlands Anteil an den Gesamtkosten, die sich die ESA-Mitgliedstaaten anteilsmäßig teilten, betrage rund 165 Millionen Euro.
Als Pfeiler der europäischen Weltraumpolitik sei Galileo ein besonderes Beispiel für Europas Anstrengungen in Raumfahrt, Hochtechnologie und Innovation, mit dem die Unabhängigkeit der EU von den beiden weltweit bestehenden Systemen - amerikanisches GPS, russisches GLONASS - gesichert werden solle. Im Vergleich zu diesen Systemen werde Galileo genauer und verlässlicher sein, heißt es außerdem. Eine besondere Rolle dabei spiele die Wasserstoff-Maser-Atomuhr. Das aus 30 Satelliten bestehende Galileo-System werde auch eine Signalabdeckung in hohen Breitengraden und in dicht bebauten Gebieten erreichen, so die Regierung. Das seien deutliche Wettbewerbsvorteile gegenüber den bestehenden Systemen.
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