Berlin: (hib/AW) Die FDP-Fraktion fordert
die Bundesregierung auf, vor Ausschreibung des internationalen
Architektenwettbewerbs ein übergreifendes Konzept für das
Humboldt-Forum und die Rekonstruktion der Fassade des ehemaligen
Berliner Stadtschlosses vorzulegen. Zudem müsse eine
detaillierte und aktualisierte Übersicht über die
Finanzierung präsentiert werden. Die Liberalen begründen
dies in ihrem Antrag (
16/5961) mit den veränderten
Rahmenbedingungen für die Nutzung des Humboldt-Forums. Nach
dem von Bundesbauminister Wolfgang Tiefensee Anfang 2007
vorgelegten Konzept werde auf die ursprünglich geplante
privatwirtschaftliche Nutzung von bis zu 20 Prozent der
Gesamtfläche verzichtet. Dieser Wegfall der Privatnutzung
bedeute jedoch nicht automatisch einen Flächenzuwachs für
die öffentliche Nutzung durch die Stiftung Preußischer
Kulturbesitz. Vielmehr könne dadurch auf den Bau eines zweiten
Untergeschosses verzichtet werden. Nach dem Konzept von Tiefensee
solle zudem auf die Überdachung des Schlüterhofes
vorläufig verzichtet werden. Insgesamt würden sich damit
die Baukosten von den ursprünglich 670 auf 480 Millionen Euro
reduzieren. Die FDP-Fraktion will zudem erreichen, dass die
Bundesregierung das Land Berlin zu einer schnellen Entscheidung
über seine Nutzung des Humboldt-Forums bewegt. Im April 2007
habe Berlins Regierender Bürgermeister, Klaus Wowereit,
angekündigt, nur 5.000 der usprünglich geplanten 12.000
Quadratmeter Fläche zu beanspruchen. Es sei offen, ob und in
welcher Form die Stiftung Preußischer Kulturbesitz diese
freigewordenen Flächen nutzen wird, oder ob die
Gesamtnutzfläche des Schlosses entsprechend kleiner
wird.
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