Berlin: (hib/SKE) 465
Handlungsempfehlungen an alle Beteiligten, vom Bund über
Kommunen bis hin zum öffentlich-rechtlichen Rundfunk, hat die
Enquete-Kommission "Kultur in Deutschland" in ihrem Schlussbericht
(
16/7000) vorgelegt. Neben der schon im
Zwischenbericht vor zwei Jahren bekannt gemachten Forderung, Kultur
als Staatsziel ins Grundgesetz aufzunehmen, gibt es detaillierte
Vorschläge zu juristischen Fragen, etwa zum Urheberrecht und
Arbeitszeitgesetz, aber auch zum Vereinsrecht und zur
Künstlersozialversicherung. Die Teilnehmer, elf
Bundestagsabgeordnete und elf externe Sachverständige, haben
zudem einen Schwerpunkt in der kulturellen Bildung gesetzt. Sie
befürworten nationale Bildungsstandards sowie eine PISA-Studie
für kulturelle Schulfächer. Sie sehen gute
Deutschkenntnisse als Voraussetzung, an Kultur teilzunehmen. Als
wichtig stufte die Kommission ebenfalls die Unterstützung
ländlicher Regionen ein. Neben einer Spitzenförderung
empfehlen die Mitglieder Ländern und Kommunen, auch die
Breitenkultur mit öffentlichen Mitteln stark zu
unterstützen. Zeitgenössische Künstler sollten
Ausstellungsmöglichkeiten erhalten, Schulen und Vereine in
Kulturveranstaltungen eingebunden werden. Vor allem solle das
öffentliche Transportsystem von Bussen und Bahnen verbessert
werden, da Mobilität eine Grundvoraussetzung für die
kulturelle Teilhabe sei, heißt es in dem Bericht.
Herausgeber
Deutscher Bundestag, PuK 2 - Parlamentskorrespondenz
Verantwortlich: Uta Martensen
Redaktion: Dr. Bernard Bode, Götz Hausding, Michael Klein, Dr.
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