Freiheitsdenkmal soll beim ehemaligen Berliner Stadtschloss
entstehen
Ausschuss für Kultur und Medien -
13.03.2008
Berlin: (hib/SKE) 5 Millionen Euro soll
das Freiheits- und Einheitsdenkmal nach den Plänen der
Bundesregierung kosten. Wie der Beauftragte für Kultur und
Medien, Bernd Neumann (CDU), aber im Ausschuss für Kultur und
Medien am Mittwoch hervorhob, muss der Bundestag zuerst noch der
Umsetzung zustimmen. Vertreter von SPD, Union und FDP zeigten sich
mit dem Stand der Planungen zufrieden. Am 9. November des
vergangenen Jahres hatte der Bundestag mit den Stimmen dieser drei
Fraktionen für ein Denkmal in Berlin gestimmt, das an die
Deutsche Einheit und die Freiheitsbewegungen in Deutschland seit
1848 erinnern soll. Neumann hatte als Standort des Denkmals in
Berlin einen Platz in der Nähe des ehemaligen Stadtschlosses
genannt. Es solle ein Wettbewerb ohne Teilnahmebeschränkungen
ausgeschrieben werden. Zusätzlich zum Denkmal solle ein "Ort
der Information" entstehen. "Junge Leute brauchen auch Lernorte,
die an die glücklichen Momente der Geschichte erinnern",
hieß es aus der Union. "Wir können uns ein solches
Denkmal erlauben, weil wir die dunklen Seite unserer Vergangenheit
nicht verdrängen", stimmte die SPD zu. Liberale und Grüne
warnten aber vor zu starkem Zeitdruck. Die Grundsteinlegung soll am
9. November 2009 stattfinden. "Im Zweifel für die
Qualität und gegen eine rasche Umsetzung" lautete das Motto
der FDP. Die Bündnisgrünen sprachen von einem
"Schnellverfahren" und hoben hervor, dass das Denkmal nur seine
tatsächliche Wirkung entfalten könne, wenn die
Bürger sich ausführlich damit auseinandersetzen
könnten. Die Linke kritisierte den geplanten Standort, den
Sockel eines Kaiser-Wilhelm-Denkmals. Neumann hatte für diesen
Platz unter anderem mit dem Argument geworben, er sei ein "Symbol
für die Freiheit von oben", das nun in "bürgerliche
Freiheit" umgewidmet werden könne. Weitgehend einig waren sich
alle darüber, dass zunächst ein Denkmal in Berlin
geschaffen werden soll. Die Stadt Leipzig werde auf jeden Fall in
dem "Ort der Information" berücksichtigt. Neumann berichtete,
dass ihn viele Bürger, auch in Unterschriftenaktionen, dazu
aufgefordert hatten, Leipzig oder Bonn für den Standort eines
Einheitsdenkmals zu wählen. Er erinnerte aber auch an die
intensive Diskussion im Bundestag, nach der sich die Mehrheit der
Abgeordneten für Berlin entschied. "Es ist ein berechtigter
Gedanke, Leipzig mit einzubeziehen", so die CDU. "Aus Respekt vor
den Bürgern vor Ort sollten wir uns auch dort engagieren." "Es
gab an anderen Orten auch Veranstaltungen unter weniger
öffentlicher Beachtung als die Montagsdemonstrationen in
Leipzig", hieß es dagegen von den Grünen. Die Leute an
anderen Orten seien durch die Abwesenheit westlicher Medien
gefährdeter gewesen als die Leipziger.
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