DOSB will freie Meinungsäußerung der Athleten
sicherstellen
Sportausschuss - 23.04.2008
Berlin: (hib/HIL) Der Deutsche Olympische
Sportbund (DOSB) in Person seines Generaldirektors Michael Vesper,
sieht es vor und bei den Olympischen Spielen in Peking als Aufgabe
an, "dafür zu sorgen, dass Athleten ihre Meinung sagen
können". Das sagte Vesper, der als Chef de Mission die
deutsche Mannschaft in Peking führen wird, am
Mittwochnachmittag in der Sitzung des Sportausschusses. "Wir stehen
zum Leitbild des mündigen Athleten", stellte Vesper klar.
Seiner Meinung nach werden auch in der so genannten Mixed-Zone, dem
Bereich, in dem Journalisten direkten Zugang zu den Athleten nach
einem Wettkampf haben, politische Äußerungen
möglich sein - sofern sie verbal vorgetragen und keine Plakate
mit politischen Botschaften in die Kameras gehalten werden. Bis
spätestens Anfang Mai wolle das Internationale Olympische
Komitee (IOC) so genannte Guidelines für die Athleten
bereitstellen, in denen die Olympische Charta interpretiert und
klar definiert sein soll, was an welchen Orten für die
Athleten bei den Olympischen Spielen an
Meinungsäußerungen erlaubt ist und was nicht. Christian
Breuer, ehemaliger Eisschnellläufer und Sprecher der Aktiven
im DOSB, betonte "Athleten sind keine Juristen." Aus diesem Grund
sei eine Festschreibung der unbestimmten Rechtsbegriffe in der
Olympischen Charta dringend notwendig. Breuer wies im Gespräch
mit den Abgeordneten, die sich bereits in ihren vergangenen
Sitzungen mit den Olympischen Spielen beschäftigt hatten,
darauf hin, dass die freie Meinungsäußerung allerdings
auch nicht zum "Muss" für die Sportler werden dürfe. So
wie die freie Meinungsäußerung der Sportler möglich
sein müsse, müsse es auch möglich sein, sich zur
politischen Situation und der Lage der Menschenrechte nicht zu
äußern, forderte Breuer. "Es muss auch gelten, dass eine
Nichtäußerung der Meinung nicht gleich ein Ja zur
chinesischen Politik ist", so der Aktivensprecher. Breuer betonte,
derzeit stehe für die Athleten die sportliche Vorbereitung auf
die Spiele im Vordergrund. Wenn jetzt von Gesellschaft, Politik und
Medien ständig danach gefragt werde, wie der Sportler gedenke
in Peking zu demonstrieren, schade das der sportlichen und mentalen
Vorbereitung sehr, stellte der ehemalige aktive
Hochleistungssportler klar.
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