Berlin: (hib/BOB) Nach dem Willen der
FDP-Fraktion soll der Bundespräsident eine unabhängige
Sachverständigenkommission berufen, die die Diäten
für die Mitglieder des Bundestages festsetzt. Dazu sei eine
Änderung des Grundgesetzes notwendig, schreiben die Liberalen
in einem Antrag (
16/9055). Weiter stellt die Fraktion fest, die
Entschädigung für Bundestagsabgeordnete stehe immer
wieder im Mittelpunkt öffentlicher Kritik.
Regelmäßig werde der Vorwurf der Selbstbedienung erhoben
- denn kein anderer Berufsstand könne über sein Gehalt
selbst entscheiden. Dabei werde aber übersehen, dass dies
nicht dem Willen der Abgeordneten entspreche, sondern
verfassungsrechtlich vorgegeben sei. Das Parlament habe immer
wieder versucht, unabhängigen Sachverstand zumindest in den
Vorbereitungsprozess parlamentarischer Entscheidungen über die
Diäten einzubeziehen, um den Vorwurf der
Selbstbegünstigung zu entkräften. Die FDP weist darauf
hin, dass diesem Vorwurf auch die 1995 beschlossene Orientierung
der Abgeordnetenentschädigung an den Bezügen eines
Richters bei einem obersten Gerichtshof des Bundes oder eines
kommunalen Wahlbeamten auf Zeit die Grundlage nicht entziehen
konnte. Halte man an der geltenden Rechtslage fest, würde das
weiter dazu beitragen, das Ansehen des Bundestages bei den
Bürgern immer wieder zu beeinträchtigen. Die
vorgeschlagene Kommission könne hingegen das Vertrauen der
Bürger in eine an "objektiven Maßstäben"
orientierte Entscheidung über die Höhe der
Abgeordnetenentschädigung wieder gewonnen werden. So
könne das Ansehen des Parlaments gestärkt werden, so die
Liberalen.
Herausgeber
Deutscher Bundestag, PuK 2 - Parlamentskorrespondenz
Verantwortlich: Uta Martensen (bis 31.03.2008), Saskia Leuenberger
(ab 01.04.2008 )
Redaktion: Dr. Bernard Bode, Götz Hausding, Claudia Heine,
Sandra Ketterer, Michael Klein, Hans-Jürgen Leersch, Johanna
Metz, Dr. Volker Müller, Monika Pilath, Annette Sach,
Bernadette Schweda, Alexander Weinlein, Siegfried F. Wolf