Berlin: (hib/VOM) Die Bundesregierung
prüft nach eigenen Angaben einen Vorschlag des Deutschen
Zentrums für Luft- und Raumfahrt (DLR), das eine nationale
Raumfahrtmission zum Mond vorgeschlagen habe. Wie aus ihrer Antwort
(
16/8984) auf eine Kleine Anfrage der
FDP-Fraktion zur Raumfahrtstrategie der Bundesregierung (
16/8802) hervorgeht, soll die Mission nach den
Vorstellungen der DLR die Kenntnis der Zusammensetzung der
Mondoberfläche, ihres Alters, der Mineralogie, der
physikalischen Eigenschaften, des inneren Aufbaus, der thermalen
Entwicklung, des Gravitationsfelds und des Magnetfelds deutlich
verbessern. Ziel sei es, integrierte Datensätze der
Messinstrumente zu erzeugen, die von hohem wissenschaftlichem
Interesse sind. Das Alleinstellungsmerkmal der Mission sieht die
Regierung in der "einzigartigen Kombination hoch entwickelter
wissenschaftlicher Instrumente, der globalen Erfassung und der
hohen Auflösung". Die Mondmission solle Deutschland als
künftige europäische Führungsnation und
international als gefragten Partner ausweisen, heißt es
weiter. Sie sei Teil einer Gesamtstrategie, mit der Deutschland auf
die Entwicklung von roboterartigen Fähigkeiten für die
Erforschung des Sonnensystems setzt. Die "Weltraumrobotik"
würde die wettbewerbsfähige Position Deutschlands in der
Automation ausbauen, die Systemkompetenz komplexer
Explorationsprojekte stärken und neue Impulse für
zahlreiche robotische Technologien auf der Erde geben, schreibt die
Regierung. Die Robotik führe Informations- und
Automatisierungstechnologien zusammen. Von einer nationalen
Mondmission erwarte die DLR eine "begeisternde Wirkung" vor allem
auf junge Menschen und für die Natur- und
Ingenieurwissenschaften. Grundsätzlich befürwortet die
Regierung der Antwort zufolge das DLR-Konzept. Die Kosten der
Mission würden auf der Basis der Preise des Jahres 2007 bei
einer Laufzeit bis 2016 auf 350 Millionen Euro geschätzt. Wie
die Regierung berichtet, wird auf europäischer Ebene zurzeit
diskutiert, ob Europa die Fähigkeit zu einem eigenen bemannten
Zugang zum All entwickeln sollte. Die Meinungsbildung dazu sei in
der Bundesregierung noch nicht abgeschlossen.
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Deutscher Bundestag, PuK 2 - Parlamentskorrespondenz
Verantwortlich: Uta Martensen (bis 31.03.2008), Saskia Leuenberger
(ab 01.04.2008 )
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