Berlin: (hib/AS) Derzeit sind in Deutschland insgesamt an 17 Standorten Kohlekraftwerke im Bau oder in der Planung. Diese Zahl geht aus einer Antwort der Bundesregierung ( 16/9032) auf eine Kleine Anfrage von Bündnis 90/Die Grünen ( 16/8554) über die Zukunft der Kohleverstromung hervor. Bei 15 der Kraftwerke handelt es sich um Steinkohlekraftwerke, zwei der Kraftwerke sollen mit Braunkohle betrieben werden. In ihrer Antwort gibt die Regierung keine Auskunft darüber, wie hoch sie die durch den Bau von Kohlekraftwerken verursachten CO2-Emissionen in den kommenden Jahren einschätzt. Zur Begründung heißt es, dass die jährlichen Emissionen durch die Vorgaben zum Emissionshandel begrenzt würden. An anderen Schadstoffen wurden durch die Kohleverstromung im Jahr 2006 von den laufenden Kohlekraftwerken unter anderem 235.000 Tonnen Schwefeldioxid (SO2) und 2,18 Tonnen Quecksilber ausgestoßen, heißt es in der Antwort weiter.
In einer Vorbemerkung zu ihrer Antwort erklärt die Regierung, dass sie "mit Nachdruck den intensiven Ausbau erneuerbarer Energien" anstrebe. Dennoch werde "noch für lange Zeit" Strom zum großen Teil aus fossilen Energieträgern erzeugt werden müssen, wobei moderne und hocheffiziente Kohlekraftwerke zum Einsatz kommen würden. Der Einsatz fossiler Energieträger, so die Regierung, stehe nicht im Gegensatz zu einer ehrgeizigen Klimaschutzpolitik. Die Grünen hatten in der Kleinen Anfrage erklärt, dass die Stromerzeugung aus Braun- oder Steinkohle mit über 300 Millionen Tonnen Kohlendioxid pro Jahr die "bedeutendste Quelle klimaschädlicher Emissionen" sei.
Deutscher Bundestag, PuK 2 - Parlamentskorrespondenz
Verantwortlich: Uta Martensen (bis 31.03.2008), Saskia Leuenberger
(ab 01.04.2008 )
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