Berlin: (hib/VOM) Die durch den
demografischen Wandel immer älter werdende Gesellschaft bietet
nach Auffassung von Bündnis 90 /Die Grünen für den
Tourismussektor die Möglichkeit, neue Märkte zu
erschließen. In einem Antrag (
16/9315) wird die Bundesregierung daher
aufgefordert, eine allgemeine barrierefreie Umweltgestaltung zu
fördern. Gefördert werden sollten auch Kooperationen
zwischen Verkehrsträgern und der Tourismusbranche, um
zielgruppenorientierte Reise- und Informationsketten zu entwickeln.
Das Fernreisenetz der Bahn müsse weiter ausgebaut und die
touristischen Regionen im Inland müssten barrierefrei und
komfortabel angebunden werden, heißt es weiter.
Barrierefreiheit wollen die Bündnisgrünen auch für
den öffentlichen Personennahverkehr erreichen. Für das
Behindertengleichstellungsgesetz und das Allgemeine
Gleichbehandlungsgesetz fordern sie eine Überarbeitung. So sei
die Stellung von Verbänden bei Zielvereinbarungen zur
Behindertengleichstellung zu stärken und beim
Gleichbehandlungsgesetz zu erweitern, um besser gegen
Diskriminierungen beim Zugang zu Gütern und Dienstleistungen
vorgehen zu können. Schließlich verlangt die Fraktion
ein Leitbild für den Deutschlandtourismus, in dem sich alle
Generationen wiederfinden. Die Abgeordneten weisen darauf hin, dass
es seit März 2005 eine Zielvereinbarung des Deutschen Hotel-
und Gaststättenverbandes gebe, wonach barrierefreie Angebote
in Hotellerie und Gastronomie erfasst, bewertet und dargestellt
werden sollten. Dazu stellt die Fraktion fest, dass sich das
Angebot barrierefreier Beherbergungsbetriebe durch die
Zielvereinbarung nicht verbessert habe. Auch habe es keine
vergleichbare Übertragung auf andere touristische Bereiche
gegeben. Da sich das Instrument der Zielvereinbarung bislang als
nicht sehr erfolgreich herausgestellt habe, verlangt die Fraktion
weitergehende gesetzliche Regelungen und eine Stärkung der
Verbände.
Herausgeber
Deutscher Bundestag, PuK 2 - Parlamentskorrespondenz
Verantwortlich: Uta Martensen (bis 31.03.2008), Saskia Leuenberger
(ab 01.04.2008 )
Redaktion: Dr. Bernard Bode, Götz Hausding, Claudia Heine,
Sandra Ketterer, Michael Klein, Hans-Jürgen Leersch, Johanna
Metz, Dr. Volker Müller, Monika Pilath, Annette Sach,
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