Berlin: (hib/VOM) Die FDP-Fraktion will
auf Energielieferungen den ermäßigten Umsatzsteuersatz
von sieben Prozent statt des regulären Satzes von 19 Prozent
anwenden. Alternativ dazu sei auch eine entsprechende Senkung der
so genannten Ökosteuer möglich. Zudem müsse die
Stromsteuer gesenkt werden, heißt es in dem Antrag (
16/9595). Die Zertifikate des Emissionshandels
müssten so schnell wie möglich versteigert werden, ohne
dass deutsche Kohlekraftwerke, die für die
Versorgungssicherheit unverzichtbar seien, ihre
Wettbewerbsfähigkeit verlieren. Die Versteigerungserlöse
dürften aber nicht beim Staat bleiben, sondern müssten
durch eine niedrigere Stromsteuer die Bürger weiter entlasten.
Ferner verlangt die Fraktion, dass die letzte
Mineralölsteuererhöhung auf Biokraftstoffe, die zu
deutlichen Benzinpreissteigerungen geführt habe, wieder
zurückgenommen wird. Darüber hinaus müsse das
Bundeskartellamt in die Lage versetzt werden, als letzte
Möglichkeit marktbeherrschende Monopol- oder
Oligopolunternehmen auf dem Strom- und Gasmarkt eigentumsrechtlich
zu entflechten. In einem "klugen Energiemix" muss nach Auffassung
der Liberalen auch die weltweit führende deutsche
Kerntechnologie eine wichtige Rolle als Überganstechnologie
behalten. Die Abgeordneten befürworten ebenso den Ausbau der
grenzüberschreitenden Strom- und Gasnetze, eine
Energiestrategie, die Abhängigkeiten von einzelnen
Energieimporteuren verringert, eine Klimaschutzstrategie, die sich
auch an Kosteneffizienz und Versorgungssicherheit orientiert, und
mehr Energieforschung, um Alternativen zum Öl aufzuzeigen. Zur
Begründung heißt es, dass der Staat bei den
Energiepreisen der "größte Preistreiber" sei. Der
Staatsanteil mache an der Stromrechnung eines durchschnittlichen
Haushalts 40 Prozent aus. Die hier "abkassierte Summe" habe sich
seit 1998 versechsfacht. Dabei habe die Stromsteuer ihre
ökologische Lenkungswirkung längst verloren. Durch den
Emissionshandel seien die Emissionen begrenzt, die Stromsteuer
verteile nur noch zulasten der Privathaushalte um. Der Spritpreis
bestehe sogar zu fast zwei Dritteln aus Steuern, so die FDP.
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Deutscher Bundestag, PuK 2 - Parlamentskorrespondenz
Verantwortlich: Uta Martensen (bis 31.03.2008), Saskia Leuenberger
(ab 01.04.2008 )
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