Berlin: (hib/HLE) Als Konsequenz aus dem russisch-ukrainischen Gasstreit und den unterbrochenen Lieferungen verlangt die Fraktion von Bündnis 90/Die Grünen einen stärkeren Einsatz von Biogas. Über höhere Vergütungen sollten ausreichend ökonomische Anreize zur Einspeisung von Biogas in das Gasnetz geschaffen werden, heißt es in einem Antrag ( 16/11645). In Deutschland könnten mindestens 10 Milliarden Kubikmeter Biogas erzeugt werden. Das seien über 10 Prozent des heutigen Erdgasverbrauchs. Außerdem verlangt die Fraktion Bündnis 90/Die Grünen eine Novellierung des Wärmegesetzes. Beim Austausch von Heizungen oder bei Gebäudesanierungen soll in Zukunft vorgeschrieben werden, dass ein Teil der Wärme eines Gebäudes mit erneuerbaren Energien erzeugt werden muss. Die Bundesregierung soll ein Programm zum Ausbau von Nah- und Fernwärmenetzen auflegen. Dafür sollen 750 Millionen Euro bereitgestellt werden.
Der Gasstreit habe die hohe Abhängigkeit Deutschlands von Energieimporten vor Augen geführt. Europa sei von wenigen Erdgaslieferländern abhängig. Die Abhängigkeit von Lieferländern außerhalb der EU werde sich vergrößern, wenn Großbritannien und die Niederlande als Exporteure nicht mehr zur Verfügung stehen würden, sondern selbst Erdgas importieren müssten. Es sei abzusehen, dass politische Spannungen und Konflikte mit der Endlichkeit der fossilen Energierohstoffe und des Urans zunehmen würden. Deshalb müsse die Abhängigkeit von Mineralöl, Kohle, Gas und Uran deutlich verringert werden. Wenn die gegenwärtige Wirtschaftskrise durchlaufen sei, werde es außerdem zu Preiserhöhungen bei Erdgas und Erdöl kommen.
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