Berlin: (hib/STO) Die Fraktion Die Linke dringt auf verstärkte Anstrengungen zur Vermeidung von Krankenhausinfektionen. In einem Antrag ( 16/11660) fordert die Fraktion "wirkungsvolle verbindliche Regelungen", um Infektionen durch Präventionsmaßnahmen bereits in ihrer Entstehung zu verhindern. Zudem spricht sie darin sich für die Einsetzung von Ärzten für Hygiene und Hygienefachkräften in Krankenhäusern in allen Bundesländern gemäß dem Vorbild von Berlin, Sachsen und Bremen aus sowie für eine personelle Aufstockung und Qualifizierung des Fachpersonals der Gesundheitsämter. Die Bundesregierung soll nach dem Willen der Fraktion prüfen, auf welchem Weg sie diese Ziele am besten erreichen kann. Auch solle sie dafür sorgen, dass die Einführung und Etablierung wirksamer Präventionsstrategien und -maßnahmen gegen Krankenhausinfektionen für die Kliniken auch betriebswirtschaftlich sinnvoll sind.
In Deutschland gebe es "sehr viele vermeidbare Infektionen, die aufgrund eines Krankenhausaufenthalts ausgelöst werden", kritisiert die Fraktion. So erleide in der Bundesrepublik etwa jeder 20. bis 30. Patient eine Krankenhausinfektion. Die Gesundheitsberichterstattung des Bundes gehe bei 16,9 Millionen Patienten (2006) von 500.000 bis 800.000 Infektionen jährlich aus. "Etwa 20.000 bis 40.000 Patienten sterben daran", heißt es in der Vorlage weiter. Damit sei "die im Krankenhaus erworbene Infektion die mit Abstand häufigste Form ernsthafter Infektionskrankheiten in Deutschland". Dabei seien 30 bis 50 Prozent dieser Infektionen durch das Einhalten einfacher und bekannter Hygiene-Regeln vermeidbar. Empirische Beispiele aus angrenzenden Staaten zeigten ferner, dass auch noch deutlich geringere Infektionszahlen erreichbar seien.
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