Berlin: (hib/BN) Geht es nach dem Willen der FDP-Fraktion soll die Bundesregierung die HIV/AIDS-Forschung vorantreiben. In einem entsprechenden Antrag ( 16/11673) fordern die Liberalen die Regierung auf, die Grundzüge für einen neuen Aktionsplan HIV/AIDS für weitere fünf Jahre zu erarbeiten.
In den vergangenen 25 Jahren habe sich der HI-Virus "pandemieartig ausgebreitet", heißt es in dem Antrag zur Begründung. 2,7 Millionen Menschen hätten sich allein im Jahr 2007 neu infiziert; dabei verzeichne man auch in Westeuropa eine Erhöhung der Zahl der Neuinfektionen. So sei beispielsweise in Deutschland die Zahl der neu diagnostizierten HIV-Infektionen seit dem Jahr 2001 um 81 Prozent gestiegen.
Die Bundesregierung solle daher besonders die medizinische und biomedizinische Grundlagenforschung als Basis für die Entwicklung neuer Therapieverfahren unterstützen. Dies solle im Rahmen eines nationalen Gesundheitsforschungsprogramms "nachhaltig und intensiv" geschehen. Ein Hauptaugenmerk müsse stärker als bislang auf die Entwicklung von Therapieformen zur Heilung der Krankheit gerichtet werden, heißt es in dem Antrag. Jüngste Veröffentlichungen des Max-Planck-Instituts und der Berliner Charité gäben diesbezüglich "Grund zu einem verhaltenen Optimismus". Um zu vermeiden, dass HIV und AIDS in vielen Regionen der Welt "zu einem alle Lebensbereiche durchdringenden gesellschaftlichen Problem" werde, sei jedoch ein entscheidender Durchbruch der Forschung in den nächsten Jahren wichtig.
Darüber hinaus müsse das "Kompetenznetz HIV/AIDS" weiter durch das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) gefördert werden. Das Kompetenznetz werde bereits seit 2002 vom BMBF unterstützt und habe sich inzwischen zu einem Partner europäischer und internationaler Forschungskonsortien entwickelt. Nun laufe die Förderung allerdings aus.
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