Berlin: (hib/RRA) Der Direktor der Berlinale, Dieter Kosslick, hat sich zufrieden über den Anteil deutscher Produktionen auf den diesjährigen Internationalen Filmfestspielen gezeigt. Der deutsche Film sei in Berlin mit neunzig Beiträgen "sehr stark vertreten", sagte Kosslick am Mittwochnachmittag in einem Gespräch mit dem Ausschuss für Kultur und Medien. "Trotz Finanzkrise geht es dem deutschen Film gut". Er sei "einigermaßen davongekommen", betonte er, auch wenn die Prognose für das kommende Jahr nicht "zu optimistisch" ausfallen dürfe.
Das internationale Filmfestival widmet sich in diesem Jahr vor allem drei großen Themen: Gen-Food, Familie und Finanzkrise. Der Krieg, besonders jener im Irak, sei auf dem Festival 2008 ein beherrschendes Thema gewesen. In diesem Jahr gehe es vor allem um die Verarbeitung familiärer Stoffe: "Die Heimkehr aus dem Krieg und die Verarbeitung der traumatischen Erlebnisse zu Hause ständen im Mittelpunkt vieler Produktionen. "Die kleineren Einheiten des Lebens, wie die Familie", sagte Kosslick, "zeigen sich als eine Stütze, um den Irrsinn der Zeit und das Ausgeliefertsein an ein System zu überstehen." Besonders hob der Berlinale-Direktor den Dokumentarfilm "Food, Inc" des US-amerikanischen Regisseurs Robert Kenner hervor, der die industrielle Massenproduktion von Lebensmitteln in den USA thematisiert. Ebenso unterstrich Kosslick die Bedeutung der Filme über die derzeitige Weltfinanzkrise zeige. "Vor der Krise produziert, werden diese Beiträge gleichsam zu Dokumentarfilmen über unsere aktuelle Gegenwart", sagte er.
Über die wirtschaftliche Struktur der Filmförderung äußerte sich der Festspiel-Direktor ebenfalls zufrieden. Einer guten Filmfinanzierung durch Länder und Sponsoren sei es zu verdanken, dass in diesem Jahr eine Vielfalt an cineastischen Genres und Macharten vertreten sei. "Ohne Förderung wäre dies nicht möglich gewesen". Allerdings, mahnte Kosslick an, würden Filme, die durch Bankkredite finanziert werden, "noch Probleme bekommen".
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