Berlin: (hib/CHE) Behinderte Menschen sind nach Auffassung der Bundesregierung nicht stärker von Armut bedroht als Nichtbehinderte. Das schreibt sie in ihrer Antwort ( 16/12145) auf eine Kleine Anfrage der Fraktion Die Linke ( 16/11707), in der diese sich nach den behindertenbedingten Armutsrisiken und deren Bekämpfung erkundigt hatte. Das breit gefächerte Netz sozialer Leistungen sei auch bei jenen Betroffenen, die auf Sozialhilfe oder Grundsicherung angewiesen seien, in der Lage, Leistungen zur Verfügung zu stellen, um drohende Armut abzuwenden. Unterschiede im Einkommen seien auf die vergleichsweise geringe Quote der Erwerbstätigkeit behinderter Menschen zurückzuführen, so die Bundesregierung in ihrer Antwort. Aus dieser geht ferner hervor, dass in der Gruppe der 25- bis 45-Jährigen 52 Prozent der behinderten gegenüber
73 Prozent der nicht behinderten Menschen ihren Lebensunterhalt durch Erwerbstätigkeit bestreiten, aber dabei häufiger niedrigere Einkommen erzielen. So habe über ein Drittel der behinderten alleinlebenden Menschen in dieser Altersgruppe ein Haushaltsnettoeinkommen von unter 700 Euro. Bei der Gruppe der nichtbehinderten Menschen liegt dieser Anteil bei nur 19 Prozent, schreibt die Regierung unter Verweis auf den Mikrozensus 2005.
Deutscher Bundestag, PuK 2 - Parlamentskorrespondenz
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