Berlin: (hib/SKE) Die Koalitionsfraktionen sehen den Wettbewerb um das Einheits- und Freiheitsdenkmal in Berlin-Mitte nicht als gescheitert an. Während der Sitzung des Kulturausschusses am Mittwochnachmittag hoben Vertreter von CDU/CSU und SPD die gestiegene öffentliche Aufmerksamkeit hervor, die aufgrund des Abbruchs des Wettbewerbs Ende April entstanden sei. Diese könne sich positiv auswirken.
"Jetzt müssen wir überlegen, wie man das Projekt präzisieren kann", hieß es aus den Reihen der SPD. Vielleicht sei die Vorschrift, den Ort der Information in die Denkmalskonzeption von Anfang an einzubinden, zu viel gewesen. "Eine neue Grundsatzdiskussion über das Denkmal sollten wir uns ersparen, auch der Standort sollte bleiben", sagte ein Vertreter der Unionsfraktion. Die Linke sah den Wettbewerb vorerst als gescheitert an. Die Ausstellung der 532 Konzepte, die derzeit in Berlin stattfinde, gebe allerdings "die hervorragende Möglichkeit, die öffentliche Meinung einzuholen". Eine Vertreterin der Linksfraktion schlug vor, in der Ausstellung Bücher auszulegen, in denen die Besucher ihre Vorstellungen zum Denkmal und den Konzepten eintragen könnten. Auf diese Weise könne die Öffentlichkeit stärker als bisher eingebunden werden.
Kulturstaatsminister Bernd Neumann (CDU) hatte zu Beginn der Diskussion daran erinnert, dass die Forderung nach einem Denkmal, das sowohl dem Mauerfall 1989 gerecht werde als auch Freiheitsbewegungen, die bis zu 150 Jahre zurückliegen, aus dem Bundestag gekommen sei. 2008 habe der Bundestag ebenfalls beschlossen, dass der Wettbewerb ohne Mindestbedingungen ausgelobt werde. Er verteidigte die Entscheidung der Jury, keines der Konzepte in die engere Wahl zu nehmen. Die Ausstellungseröffnung sei "spannungsgeladen" gewesen, doch "neben ein paar Buhrufen haben wir auch Beifall bekommen".
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