Die SPD-Fraktion zeigte sich überrascht, dass es beim amerikanischen Opel-Mutterkonzern General Motors wieder Überlegungen gebe, Opel doch nicht zu verkaufen, sondern im Konzern zu behalten. Zu Guttenberg erklärte dazu, diese bereits im März geführte Debatte sei in dem nach der Insolvenz neu gebildeten GM-Verwaltungsrat wieder hochgekommen. Dieser neue Verwaltungsrat sehe sich offensichtlich nicht in der Lage, derzeit eine Entscheidung zu treffen, erklärte der Wirtschaftsminister, der zugleich davor warnte, eine Einigung an einen deutschen Wahltag zu koppeln. Die Frage der FDP-Fraktion, ob im Falle des Verbleibs von Opel bei GM die deutschen Steuergeldern zurückfließen würden, sagte der Minister, eine Insolvenz sei keine Option. Die Linksfraktion kritisierte, es werde Ping-Pong auf dem Rücken der Arbeitnehmer gespielt. Die Bundesregierung biete keine Perspektiven, und so habe GM die Möglichkeit, mit den europäischen Regierungen und mit den Arbeitnehmern Katz und Maus zu spielen. Die Fraktion Bündnis 90/Die Grünen bezeichnete es als unklug, dass sich die Bundesregierung vorzeitig auf einen Bieter festgelegt und damit den Verhandlungsspielraum eingeengt habe.
Deutscher Bundestag, PuK 2 - Parlamentskorrespondenz
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