Alles Gute kommt von drüben - von der anderen Seite des großen Teiches. Das war in Deutschland schon immer so, und das wird wohl auch so bleiben - gut, mal abgesehen von der Finanzkrise, aber wer wird schon so kleinlich sein. Die Amerikaner haben uns Coca Cola geschenkt, Pfannkuchen mit Ahornsirup zum Frühstück, extra haltbare kalorienreduzierte H-Milch in übergroßen Plastik-Gallonen, Marylin Monroe und Barack Hussein den Großen. Obama - den Präsidenten, der alles richtiger als richtig macht.
Er hat angekündigt, Guatanamo zu schließen, die Soldaten aus dem Irak abzuziehen, die US-Wirtschaft mit Billionen zu retten, Atomwaffen abzuschaffen, die UN wieder zu respektieren und Umweltverschmutzung zu vermeiden. Jetzt hat er jüngst auch noch nahezu ganz Europa euphorisiert. Amerika liebt Barack, die Welt liebt Barack. Was macht der Mann anders als unsere Politiker?
Auch in Deutschland mangelte es nie an vollmundigen Versprechen, auch wenn sie natürlich nicht von ganz so globaler Bedeutung waren wie die Obamas: Die Rente sollte sicher sein, die Landschaften in Ostdeutschland blühend, die Mehrwertsteuer sollte nicht erhöht werden, die Gesundheitsreform Ent- statt Belastung bringen und die hessische SPD wollte alles, nur nicht mit der Linken zusammenarbeiten. Allein mit der Einhaltung der Zusagen tat man sich schwer.
Das Superwahljahr 2009 bietet unseren Politikern zum Glück ausreichend Möglichkeiten, ein bisschen mehr Obama zu werden und nach der Wahl das zu tun, was sie vor der Wahl avisiert hatten. Dann klappt's auch bei uns mit der Beliebtheit. Obama ist hier bereits mit gutem Beispiel vorangegangen. Der neue US-Präsident hat in der vergangenen Woche sein wichtigstes Wahlversprechen bereits eingelöst: Er hat seinen Töchtern Melia und Sasha einen Hund gekauft.