Was haben ein Bauer im alten Ägypten um das Jahr 2.000 vor Christus und ein Bundesbürger des Jahres 2009 gemeinsam? Es ist das damals wie heute verbriefte Recht, sich mit den eigenen Nöten und Beschwerden an die Mächtigen im Lande zu wenden. Waren dies vor rund 4.000 Jahren am Nil bestellte Beamte des herrschenden Pharaos, so nimmt heute der Petitionsausschuss des Deutschen Bundestags die Eingaben der Bürger entgegen. Im vergangenen Jahr waren es 18.096, die von 575.110 Bürgern eingereicht wurden - Tendenz steigend.
Reinhard Bockofer, Sprecher der Vereinigung zur Föderung des Petitionsrechts, erzählt in dem schmalen Kinderbuch "Überfall auf Chûnanûp" die historisch belegte Geschichte eines ägyptischen Bauern, der Opfer eines Überfalls wurde und sich an den zuständigen Beamten wandte, um Wiedergutmachung zu erreichen. Der mit Illustrationen von Anna-Katharina Regul zum 60-jährigen Jubiläum des Petitionsauschusses erschienene Band ist ein gelunger Beitrag, um auch den Jüngsten zu vermitteln, welche Rechte ihnen zustehen und dass diese keine Gnadenbeweise "von oben" sind.
Überfall auf Chûnanûp. Unrecht im alten Ägypten.
Donat Verlag, Bremen 2009; 46 S., 12,80 ¤